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Traktoren am Feld – was steckt hinter diesen Giganten?

Vor mehr als 100 Jahren wurden Felder in Deutschland anders gepflügt als heute: 2 Kühe zogen einen Holzpflug über den Acker und Landarbeiter zogen mit einem Karren die Furchen. Für diese Arbeit wurde viel Zeit und Muskelkraft aufgewendet. Außer ihren eigenen Händen hatten die Bauern nur wenige Werkzeuge: einen Wagen mit Ernteleitern, Geschirr für Pferde oder Kühe, eine Egge, eine Jauchegrube, Sensen und Dreschflegel für die Getreideernte.

Jetzt wird ein Traktor für diese Zwecke verwendet. Es ist viel mehr als nur eine Arbeitsmaschine. Der Traktor ist für viele ein Kultobjekt.

Motorisierter Ersatz half, Kühe und Pferde zu ersetzen

Mit der Entwicklung der Technologien konnten die Menschen in der Landwirtschaft Zeit und Mühe sparen und viel mehr Arbeit auf dem Feld leisten. Der Traktor revolutionierte die Landwirtschaft. Er ersetzte tierische Helfer, weil er nicht nur wendiger und stärker, sondern auch billiger und pflegeleichter war. Der gewöhnlicher Traktor kostet nur, wenn er am Feld ist. Die restliche Zeit ist er günstig und anspruchslos. Wie sind die ersten derartigen Maschinen entstanden?

Ein kleiner Exkurs in die Geschichte der Entstehung und Entwicklung von Traktoren

Das Traktorenbau-Zentrum lag vor dem Ersten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten. Der erste moderne Fordson-Traktor wurde 1917 vom Automobilhersteller Henry Ford bereitgestellt. Davor gab es Dampftraktoren und leistungsstarke von Dampfmaschinen angetriebene Traktoren, aber sie waren zu groß und für Kleinbauern unerschwinglich.

Fordson verfügte über einen Vergasermotor. Darüber hinaus war das Arbeitsgerät mit einem Dreiganggetriebe mit Rückwärtsgang ausgestattet. Der Traktor wurde am Fließband produziert und war daher kostengünstig und für kleine Farmen erhältlich. Viele Jahre galt die Maschine als Vorbild für die meisten Entwürfe.

In Deutschland produzierte der Hersteller Lanz ungefähr zur gleichen Zeit seinen ruhmreichen Bulldog. Das Unternehmen Hanomag wiederum hatte 1927 die deutsche Antwort auf den amerikanischen Hersteller – den Hanomag RD28. Neben Lanz und Hanomag waren die Deutz-Werke in diesem Land führend im Traktorendesign und -bau.

Diesel oder Benziner – welcher Motortyp ist besser?

In den Anfangsjahren des Traktorenbaus gab es viele unterschiedliche Motorkonzepte. Die einen setzten auf Benzin- oder Glühbirnenmotoren, die anderen auf Diesel oder Benzin. Der zuverlässige Dieselmotor hat diesen Wettbewerb endgültig gewonnen.

Die ersten Modelle mit Luftbereifung wurden in den 1930er Jahren produziert. Was in unserer Zeit als alltäglich gilt, war damals eine Innovation. Früher musste man Eisenreifen mühsam auf Elastikreifen umrüsten, wenn man vom Acker auf die Straße wollte.

Einst erreichte die Traktorenproduktion in Deutschland ihren Höhepunkt

Nach der Währungsreform von 1948 verlief die Entwicklung der Traktorenindustrie Deutschlands in rasantem Tempo. Der Bundesrepublik fehlte die landwirtschaftliche Fläche der DDR, daher war eine effizientere Nutzung der Flächen gefragt. Das war natürlich eine große Herausforderung für Landmaschinen.

In den 50er Jahren gab es so viele unterschiedliche Landwirtschaftstechnik-Hersteller und mehr Zulassungen wie nie zuvor. 1955 war das Spitzenjahr mit fast 100.000 neu zugelassenen Traktoren in Deutschland. Auch erstklassige Automobilhersteller wie Porsche haben sich in dieser Zeit an der Arbeit mit schweren Arbeitsmaschinen versucht.

In den 60er Jahren begann die Gesamtproduktion der Traktorenindustrie jedoch zu sinken, nachdem sie ihren Höhepunkt erreicht hatte. Im Jahr 1970 war die Zahl der zugelassenen Traktoren etwa halb so hoch wie in den 50er Jahren. Nur wenige Unternehmen konnten es sich leisten, die hohen Kosten für die Entwicklung technisch anspruchsvoller Traktoren zu tragen.

Viele deutsche Zulieferer, darunter Porsche, haben das Traktorengeschäft aufgegeben. Andere haben sich zusammengeschlossen oder sich auf einzelne engere Marktnischen konzentriert. Zum Beispiel produzierte die Firma Schlüter riesige, leistungsstarke Traktoren. Zudem drängen immer mehr ausländische Anbieter mit eigenen Technologien auf den deutschen Markt.

Was sind moderne Hightech-Maschinen?

Vor 30 Jahren verbesserte sich die Marktsituation deutlich. Seit 1991 hat sich die jährliche Zulassung von Traktoren in Deutschland bei rund 28.000 Einheiten stabilisiert. Unternehmen, die sich zu Gruppen zusammenschlossen, konnten überleben. Nur wenige global kooperierende Konzerne blieben übrig, wie John Deere, der auch das Werk Mannheim betrieb.

Moderne Traktoren haben mit alten Landmaschinen wenig gemeinsam. In der Vergangenheit gab es klare Designs mit gemeinsamen Merkmalen:

  • vier oder fünf Gänge vorwärts
  • ein Rückwärtsgang
  • eine durchschnittliche Leistung von zwanzig bis dreißig PS

Moderne Hightech-Traktoren haben 40 oder mehr Vorwärtsgänge oder sogar ein stufenloses Getriebe. Ihre durchschnittliche Leistung beträgt 95 PS. Es gibt auch 300-PS-Maschinen oder höher. Allradantrieb für einen modernen Traktor ist Standard.

Auch der Traktorfahrer selbst genießt den Komfort: Ein einfacher Blechsitz ist vollklimatisierten, schallgedämmten Kabinen mit hydropneumatischer Federung gewichen – mit ergonomischen Komfortsitzen, die so bequem wie ein Premium-Autositz sind. Es gibt sogar Navigationssysteme, die das Lenken überflüssig machen.